Erster barrierefreier Spielplatz entsteht an der Schönagelstraße
Design for All
Marzahn. Noch ist bloß eine leere Fläche hinter einem Zaun und das Bauschild zu sehen. Doch bis September soll der „Kiezpark“ an der Schönagelstraße zwischen einer Sportanlage und einer Freifläche, die an die Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete Blumberger Damm grenzt, fertiggestellt sein. Marzahn-Hellersdorf erhält damit seinen ersten barrierefreien Spielplatz.
Anlagen für gemeinsames Spiel Verschiedener
Laut der zuständigen Stadträtin Nadja Zivkovic (CDU) sind dem Projekt umfangreiche Beteiligungsprozesse mit den Anliegern und Vertretern des BSC Marzahn, eines Fußball-Breitensportvereins mit einer vielfältigen Jugendarbeit, sowie dem Beauftragten für Menschen mit Behinderungen vorangegangen. Der öffentliche Spielraum soll so konzipiert werden, dass er von Menschen jedes Alters und mit unterschiedlichen Fähigkeiten für ein gemeinsames Spiel besucht werden kann und folgt damit dem Prinzip „Design for All“. Das Areal soll generationsübergreifend, ohne Einschränkungen allen Nutzergruppen zur Verfügung stehen. Die Absicht: verschiedene Generationen, Nationalitäten, Bevölkerungsschichten und Menschen mit Einschränkung wieder verstärkt zusammenzubringen.
Auch von Rollstuhlfahrern nutzbar
Auf Grund des großen Interesses an einer Mitnutzung durch die Berliner Werkstätten für Menschen mit Behinderung, auch in Verbindung mit den geplanten Paradiesgärten in der Umgebung der Unterkunft für Geflüchtete, wurde laut Mitteilung des Bezirksamtes bei der Planung besonderes Augenmerk auf die Barrierefreiheit gelegt. Die Wegebreiten und –beläge sowie die Zugänglichkeiten zu den einzelnen Spielgeräten sind auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen abgestimmt. Durch das Wegesystem ist auch den Rollstuhlfahrern der Zugang zu Spielgeräten möglich. In das Konzept des Spielplatzes flossen viele praktischen Ideen, geplant wurden insbesondere Spielanlagen, die mit Rollstuhl be- und unterfahren werden können, vom Rollstuhl aus bedient werden oder über Rampen erreichbar sind. Damit wird es auch Kindern mit Mobilitätseinschränkungen ermöglicht, den „Kiezpark“ eigenständig zu erleben, ohne auf fremde Hilfe angewiesen zu sein.
Gelände wird im Frühjahr modelliert
Um dies in vorhandenem Gelände auch zu gewährleisten, sind zahlreiche Stützmauern notwendig. Ferner sind wegen einer besseren Befahrbarkeit mit Rollstühlen große Teile von Fallschutzräumen im Kunststoff konzipiert worden. Die vorgefundene unwegsame Geländesituation weist große Höhenunterschiede auf, sodass aufwändige Geländemodellierungen notwendig werden, heißt es in der Mitteilung. Die Mauerelemente werden als Sitzblöcke ausgebildet. Um ihnen eine zusätzliche Funktion aufkommen zu lassen, sind diese ebenfalls dem „Design for All“ angepasst und in verschiedenen Sitzhöhen und Varianten vorgesehen.
Geld aus dem Stadtumbau-Programm
Das Einzugsgebiet, in dem sich das Areal der künftigen Spielanlage „Kiezpark“ befindet, ist laut Bezirksamt mit Spielplätzen unterversorgt. Daher bestehe dringender Handlungsbedarf, einen attraktiven öffentlichen Platz zum Spielen, als Treff- und Erholungsort zu schaffen. Die Spielgeräte sind bereits fertiggestellt, die Geländemodellierung wird im Frühjahr beginnen. Das Projekt aus dem Programm Stadtumbau hat ein Gesamtinvestitionsvolumen von 1,1 Millionen Euro. Stadträtin Nadja Zivkovic betont: „Die neue Spielanlage „Kiezpark“ soll ein Ort werden, der zu Begegnungen und gemeinsamen Spielaktionen einlädt und ein nachhaltiges Zusammenleben stärkt.“
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